Zillertal – Tuxer- und Pfitscherjochtour
Tag 1: Mayrhofen-Finkenberg-Lanersabch-Hintertux-Bichlalm-Sommerbergalm-Tuxerjoch-Kasern-Schmirntal-St-Jodok
Tag 2: Padaun-Larcherhof-Brennersee-Luegeralm-Flatschjöchl-Grubberghütte-St.Jakob-Pfitscherjoch-Schlegeisspeicher-Mayrhofen = 74km 2000hm (höchster Punkt: Flatschjöchl 2395m)
9:25′
124 km
13,8 km/h
4200 m
4200 hm
Ohne E-Bike
schwer
Im Winter sind die Zillertaler Berge eine einzige Skiarena. Doch im Sommer haben die Biker die Pfade über die Hochalmen für sich allein.
Eine “HÜTTENTOUR IM ALPENHAUPTKAMM”.
In der “Bike” entdeckten wir eine besondere Herausforderung: “Zweimal über den Hauptkamm, über die italienische Grenze und über zwei große Täler, das Tuxertal und das Pfitschertal. In zwei Tagen müsste die Runde zu schaffen sein.” Wir waren sofort Feuer und Flamme, als die Tour in der Bike erschien und somit machten wir uns auf den Weg in Richtung Tuxerjoch.
Unser Startpunkt ist Mayrhofen, von dort aus kurbeln wir über Vorderlanersbach auf Asphalt nach Hintertux. Was wir bis hierhin noch nicht wussten, dass dieses Jahr der Winter recht früh dran ist und es letzte Woche richtig geschneit hatte. Egal wir kurbeln der Sonne entgegen und haben ein fantastischen Blick zum Hintertuxer Gletscher. Die Daten der ersten Etappe:
Tag 1: Mayrhofen-Finkenberg-Lanersabch-Hintertux-Bichlalm-Sommerbergalm-Tuxerjoch-Kasern-Schmirntal-St-Jodok-
Gasthof Steckholer: 50 Km 2200hm (höchster Punkt: Tuxerjoch 2369m)
Der erste Wintereinbruch hat die Bergspitzen weiß gepudert. In Hintertux angekommen biegen wir rechts ab um zum ersten Zwischenziel zu fahren, die Bichlalm. Von dort ging es steil bergauf zum Tuxerjochhaus. Mittagszeit und Hunger genau richtig nehmen wir auf der Sonnenterasse Platz. Ohne die winterliche uffzmusik, eine neues Erlebnis 🙂 . Hier oben liegt schon Schnee aber es ist nur leicht gezuckert, was sich aber noch ändern wird.
Frisch gestärkt machen wir uns auf die letzten Meter zum Tuxerjoch. Warm eingepackt fahren wir durch den Schnee, der jetzt etwas höher ist, zum ersten Gipfelfoto. Auf der Rückseite führt uns ein ewig langer Singeltrail ins Schmirntal. So stands in der Bike. Da ich aus der Branche bin ist mir aber eine neue Kauleiste zu teuer, was bedeutete, dass dieser Trail für uns unfahrbar war. Also hieß es runter vom Bike und schieben. Im Schmirntal angekommen war die Stimmung ziemlich im Keller, da wir kaum fahren konnten. Das Schmirntal entschädigte uns aber mit seinem Anblick.” Das Schmirntal, eine vergessene Ecke gleich am Brennerpass, lässt uns erahnen, wie die Alpen vor fünfzig Jahren ausgesehen haben könnten. Kleine Dörfer mit nur wenigen Einwohnern, kaum asphaltierte Straßen, viele Kühe. Wir radeln im Sonnenuntergang zum Padauner Kogel, ganz alleine. Erst am Gasthof Stekkholzer treffen wir wieder Menschen – unsere Gastgeber für die kommende Nacht.” Genau so wie in der Bike beschrieben war durften wir es auch erleben. Wir sind die einzigen Gäste bis der örtliche Bürgermeister auftauchte und uns mit tollen Geschichten unterhielt. Doch schon nach dem zweiten Weißbier klappen uns immer wieder die Augen zu. Wir kriechen unter die dicken Bettdecken und schlafen sofort ein. Denn morgen wird es wieder schwer.
2. Tag : Padaun-Larcherhof-Brennersee-Luegeralm-Flatschjöchl-Grubberghütte-St.Jakob-Pfitscherjoch-Schlegeisspeicher-Mayrhofen = 74km 2000hm (höchster Punkt: Flatschjöchl 2395m)
ZUM FRÜHSTÜCK EIN SINGLETRAIL
“Ein Singletrail zum Frühstück “– so geht es am zweiten Tag vom Padauner Kogel weiter in Richtung Brenner. Für uns kaum fahrbar. Die nächste Herausforderung wartete genau hinter der italienischen Grenze, das Flatschjoch. Erst rollen wir gemütlich durch den Wald, dann führt uns eine vergessene Militärstraße steil über die Almwiesen dem Himmel entgegen. Tausend Höhenmeter am Stück, die unsere ganze Kraft erfordern. Im Sattel zu bleiben wird immer schwerer, die letzten zweihundert Höhenmeter schieben wir. Währenddessen breitet sich um uns herum das Panorama aus: Wir genießen noch eine Weile diese Aussicht.
Dann tauchen wir tief ins Pfitschtal ab. Ein perfekter Singletrail mit kleinen Stufen, Serpentinen und wenig flüssigen Abschnitten führt uns zur Grubbergalm hinunter. Zwischenzeitlich müssen wir immer wieder vom Bike und durch stellenweise Hüfthohen Schneebretter unser Bike tragen.
Aber wir kommen weiter, durch das Pfitschtal, weg vom Ski-und Massentourismus, radeln wir in Richtung Tuxertal. Kurz bevor wir den langen Anstieg, eine alte Militärstrasse, zum Pfitscherjoch in Angriff nehmen, machen wir Rast im Gasthof Stern. nach einer Speckplatte die ihresgleichen suchte ging es hoch zum Pfitscherjoch. Die Steigung ist angenehm und gleichbleibend, dafür knallt die Sonne auf unsere Köpfe. Kehre um Kehre wird die Kraft weniger. Wir sehen das Pfitscherjoch-Haus schon von weitem. Wie ein Mahnmal steht es am höchsten Punkt des Passes. Unsere Blicke reichen über die Zillertaler Alpen, bis weit in den Süden.
Wir nehmen die Abfahrt auf der Nordseite. Ein alter Geröllpfad. Am Anfang schwer, dann aber fahrbar zirkeln wir durch die Kurven und bald über einen leicht verblockten Wanderweg zum Schlegeisspeicher hinunter. Der Blick auf die Gletscher der Zillertaler Alpen ist unbeschreiblich. Wir biegen in den nächsten Trail ein, der uns ins Tal bringt. Über Ginzling und Finkenberg rollen wir mit mächtig Speed nach Mayrhofen unserem Startpunkt zurück.
Fazit nach 124km und 4200hm:
Absolut geile Tour wenn man fahrtechnisch fit ist, ansonsten wird es zur Schiebetortour. Stellenweise hätten wir uns bessere Fahrtechnik gewünscht! Die Tourberichte des Bike Magazins werden wir in Zukunft zur Sicherheit mit anderen Bikern, die derartige Touren schon gefahren sind, vorab diskutieren.
Gruß
Norman
(stellenw. textquelle bike magazin)
Strecke und Höhenprofil