Nationalpark Bikemarathon Strecke

In 3 Etap­pen zum Ziel

3 Tage

108 km

13,8 km/h

2777 m

2791 hm

Ohne E‑Bike

schw­er

Der Nation­al­park Bike-Marathon ste­ht für DEN Bike-Event in Graubün­den. Der Marathon führt ein Mal um den ganzen Schweiz­erischen Nation­al­park herum und teil­weise durch den Ital­ienis­chen Stelvio-Nation­al­park hin­durch. Er ist geprägt durch unver­wech­sel­bare Land­schaften im Gren­zge­bi­et der Schweiz und Ital­ien. Tourver­lauf: Scuol, Ful­dera, Livi­g­no, S‑chanf, Scuol.

Eigentlich fahren die Schweiz­er den Marathon an einem Tag, wir fan­den aber, dass es Ver­schwen­dung wäre in dieser traumhaft schö­nen Gegend das Ding an einem Tag abzureis­sen. Also ließen wir uns 3 Tage Zeit um alles aufzusaugen.

Beim Nation­al­park Bike­marathon sind an einem Stück bzw. Tag 108 km und 2777 Höhenmeter

1 Etappe: Scoul – S_Charl – Lü – Valcha­va – Sta. Maria – Val Müs­tair (1600hm)

Von unserem abso­lut empfehlenswerten Hotel (Gar­ni Arni­ca) in Scoul starteten wir früh in Rich­tung S‑Charl. Gle­ich zu Beginn ging es mit ein­er Schiebepas­sage los. Das war aber nur ein kurzes Stück, dann hat­ten wir wieder mehr Mut am steil abfal­l­en­den in einen reißen­den Bach ende­ten Abhang ent­lang zu biken. Jet­zt ging es stetig bergauf durch wun­der­schönes Ter­rain nach S‑Charl über die Alp Astras auf den Pass da Costainas. Hier macht­en wir erst mal Rast und ließen die Land­schaft auf uns wirken. Ab der Alp Astras war es ein Sin­gle­trail, der weltk­lasse zu fahren war. Wir kamen gut in Tritt und den Trail nach der Passhöhe (2251 m ü. M.) kon­nten wir kom­plett durch­fahren. Zum Abschluss surften wir auf einem Gras­trail runter ins Val Müs­tair. Da die heutige Etappe recht kurz war, macht­en wir noch am späten Nach­mit­tag eine kleine Stich­tour von Val Müs­tair Rich­tung Ofenpass.

2. Etappe: Müs­tair – Döss Radond – Val Mora – S. Gia­co­mo – Pas­so del Alpisel­la – Lago di Livi­gnio – Rifu­gio die Cas­sana (2100 hm)

Es gibt wohl kaum eine per­fek­tere MTB-Tour wie diese die uns heute erwartet. Gle­ich zu Beginn eine tolle Abfahrt nach Ful­dera bei super Son­nen­schein. Von dort ging es dann über eine Forststrasse hoch nach Döss Radond (2234m ü M.). Oben angekom­men ver­schnauften wir erst mal kurz. Mit­tler­weile haben sich ein paar Ital­ienis­che MTBer zu uns gesellt die für den Marathon trainieren. Nun kam der schön­ste Teil mit dem Val Mora ein L‑förmiges Tal das nur durch ein schmalen Weg durch­zo­gen wird.

Von nun an ging es auf einem genialen Sin­gel­trail am Bach Aua da Val Mora ent­lang. Rauf und runter, alles was ein Trail aus­macht war dabei. Es machte uns Spaß und hechel­ten den Ital­ienern hin­ter­her. Okay es war ein ungle­ich­er Wet­tkampf. Wir mit unseren schw­eren Ruck­säck­en und die mit nur einem Energieriegel im Trikot. Sie zogen dann auch von dan­nen, denn jet­zt geht es in den Anstieg zum Pas­so Alpisel­la (2299 m.ü.M).

Der Anstieg zog sich ewig: Du denkst Du bist oben?. Nee nee, es geht noch ein Stück rauf. Die Abfahrt ist auch nicht ohne. Enge Schot­terkehren fordern volle Konzen­tra­tion. Dann kam Livi­gnio mit seinem schö­nen Lago. Es ist ein­fach nur traumhaft schön. Man muss hier gewe­sen sein um zu wis­sen was ich meine. In Livi­gnio machen wir erst mal Rast den jet­zt heißt es die leeren Spe­ich­er zu füllen, es wartet auf uns das härteste Stück rauf zum Pas­so Chaschau­na (2694 m.ü.M.). Kurz unter dem Gipfel ste­ht unser Über­nach­tungsziel das Rifu­gio die Cas­sana (2601 m.ü.M). Nach Nudeln und Cola, ein­er kurzen Stadtrund­fahrt auf dem Bike, entschlossen wir es anzugehen.

Wir ver­sucht­en so lange wie möglich zu fahren, aber bei knapp 2300 m.ü.M. war Schluss und wir rei­ht­en uns in die Schlange der Schieben­den ein. Bei durch­schnit­tlich 20% Stei­gung auf losem Schot­ter in der prallen Sonne war das echt bru­tal. Bei meinem Gespräch mit einem schieben­den Ital­iener erfuhr ich „hier schiebt jed­er” sog­ar die Profis. Beruhigt aber fix und alle schieben wir Kehre um Kehre von Ital­ien in die Schweiz zurück. Endlich das Rifu­gio Cas­sana erre­icht und da trafen wir auch wieder die Jungs vom Döss Radond. DIE mussten jedoch weit­er…, wir kon­nten den Abend auf der Hütte beim Bierchen und super Essen ausklin­gen lassen.

3. Etappe: Rif. Cas­sana – S‑Chanf – Zernez – Susch – Lavin – Guar­da – Ftan – Scuol (1050 hm)

Noch total geplät­tet vom gestri­gen Tag schieben wir gle­ich mal weit­er auf den Gipfel des Caschau­na Pass­es. Nach dem Foto am Gipfelkreuz sat­tel­ten wir alles zur­rten alles fest und ab ging die wilde Fahrt. Die Abfahrt ging auf einem steilen und aus­ge­wasch­enen Trail runter. Wir mussten das ein oder andere Mal absteigen und schieben. Da reichte unsere Fahrtech­nik ein­fach nicht aus. Über Almwiesen ging es dann nach S‑Chanf. Jet­zt sind es nur noch 47km nach Scoul doch die hat­ten es in sich. Hochund runter, mit eini­gen Ram­p­en, nur kurz aber saumäßig knack­ig, die uns die Körn­er aus­saugten. Über Guar­da ober­halb von Ardez und durch Ftan ging es auf etwas bre­it­eren Forststrassen, jedoch mit toller Kulisse, auf die let­zte Abfahrt über den Inn nach Scuol. Eine traumhafte Tour bei Kaiser­wet­ter ging lei­der zu Ende.

Der Schweiz­er Nation­al­park ist land­schaftlich ein­er der schön­sten in Europa. Vom Anspruch ganz zu schweigen. Ein großes Kom­pli­ment an die Bik­er die das Teil an einem Tag und ohne Pause fahren „RESPEKT”. Wir kön­nen jedem Bik­er diese Gegend nur empfehlen. Wun­der­schön­er Spot und tolle Menschen.

Für uns ste­ht eines fest „ wir kom­men wieder”.

Gruß

Nor­man

Streck­en und Höhenprofil